Ich war aufgefordert für das Magazin „Impulse“ einen Beitrag zum Thema „Innere und äußere Ordnung“ zu schreiben.
Der erste Impuls: Ordnung – aufräumen – ach nee…und…was hat das mit Spiritualität zu tun?
Der zweite: Doch, da ist was dran, ich haben durchaus schon erlebt, dass die Ordnung um mich herum sehr wohl ein Spiegel für meine innere Ordnung ist.
Dennoch: irgendetwas sperrt sich bei diesem Begriff, vielleicht, weil wir so gewohnt sind, mit Ordnung etwas Vorgegebenes, Starres, Regelhaftes zu verbinden. Da wird eher der Elternteil in uns angesprochen als der des Kindes.
Warum überhaupt Ordnung? Warum folgen wir nicht dem Credo „Alles fließt – alles hat seinen Sinn, am besten greife ich da gar nicht ordnend ein, sondern lasse die göttliche Weisheit wirken“?
Im Großen und Ganzen betrachtet, gemessen an vielen vielen Inkarnationen ist das sicher ein gangbarer Weg. Aber wir er-leben unser Leben eben nicht in diesen zeitlichen Dimensionen.
Wir sind eben noch eingebunden in Alltag, kollektive Abläufe, in Lebensumstände, die sich an der Dualität orientieren und in deutlich kürzeren Intervallen wahrgenommen werden.
Wir sind gerade in dieser Zeit einer Informations- und Impulsfülle ausgesetzt, die schon mal etwas Ordnung vertragen kann. Es ist sonst so unendlich schwer, sich zurecht zu finden und nicht zu ertrinken in all dem, was da innen und außen auf uns nieder geht.
Gerade jetzt ist es wichtig, den Fokus zu halten, auf das, was uns gut tut, auf das Positive, auf unsere Visionen und Wünsche, auf das, was uns wichtig ist: Menschen, Tiere, Natur, was immer es ein mag.
Ich werde nicht müde zu betonen, dass wir Unterstützung erfahren aus der geistigen Welt. Man könnte umgangssprachlich sagen: die Engel warten nur darauf, uns zu helfen…wenn wir es denn gestatten und wenn wir einigermaßen klar aussenden, was wir möchten, wie also diese Hilfe aussehen soll. Denn Engel – und damit sind auch Aufgestiegene Meister/innen, unsere Inneren Helfer und alle anderen Wesenheiten, die uns dienen, gemeint – werten nicht. Sie folgen unserer Ausrichtung, unserem Ziel, dem, was wir haben möchten. Auch wenn es „objektiv“ vielleicht nicht zu unserem Besten ist.
Wir senden also permanent Botschaften und Aufträge an die geistige Welt, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Da ist es schon besser, es bewusst zu tun, also etwas Ordnung in dem zu haben, was unser Lebenswunsch ist.
Ich persönlich mag das Wort Struktur lieber, aber das ist Geschmacksache.
Ich befinde mich gerade in einer Phase der Um- und Neuorientierung. Das heißt nicht, dass ich alles Alte über Bord schmeiße, aber ich merke nach 5 Jahren der Selbständigkeit, dass es an der Zeit ist neu hinzuschauen, wie es weiter gehen soll. Was genau möchte ich die nächsten Jahre tun, worauf setze ich meinen Fokus, wohin lenke ich meine Energie, inhaltlich und formal. Natürlich bitte ich um Hilfe bei der geisitgen Welt. Und je länger und öfter ich darum bitte, umso stärker spüre ich, dass ich schon mal etwas klar sagen muss, wie denn bitte genau diese Hilfe aussehen soll?! Was sollen die Armen den tun, wenn sie nicht wissen, was ich will!
Seit ich zunehmend klarer werde in meinen Wünschen und Bedürfnissen, umso klarer und stärker werden auch die Hilfestellungen. Bilder tauchen auf, ich stolpere über Ideen und Zeitungsartikel, die mir helfen, in meinem Umfeld werden Themen angesprochen, die mir Antworten geben, ich begegne Menschen, die mich unterstützen…und all das bringt mich wieder der klaren Wahrnehmung meiner Vision näher.
Als Adressat oft übersehen und das ist auch für mich in dieser Intensität neu – werden die meisten unserer Inneren Helfer. Wir kennen das Innere Kind, unser Krafttier, den Schutzengel, vielleicht noch den Inneren Heiler. Die wenigsten Menschen wissen aber, dass es einen Inneren Krieger, eine Innere Gottesmutter, einen Inneren Architekten und eine komplette Innere Familie gibt, um nur einige zu nennen. Sie alle haben unterschiedliche Aufgaben, sie alle warten darauf, aktiv werden zu dürfen. Einige von Ihnen brauchen regelrecht eine klare Aufgabe, da sie sonst etwas „planlos“ in uns schwingen. Wenn der Innere Krieger – der für die Umsetzung von Projekten zuständig ist – das Projekt nicht kennt, um das es geht, schickt er dennoch Impulse an uns, die uns gegebenenfalls sogar verwirren und behindern können. Nutzen wir ihn jedoch, sagen wir ihm, „wohin die Reise gehen soll“, selbst wenn das noch wenig konkret ist, wird er nicht eher ruhen als bis wir unser Ziel erreicht haben.
Dazu muss ich zumindest eine grobe Idee von meinem Ziel haben, wissen, wer mir da alles hilfreich zur Seite stehen kann und wie ich in Kontakt komme.
Aber das kann man lernen, das ist eine Frage der Übung, der Absicht, des Vertrauens und vielleicht einiger kleiner Tipps und Hilfestellungen.
Dieses Vorgehen, also die Hinwendung zu einem Inneren Helfer und die Formulierung dessen, was unser Wunsch, unser Auftrag ist, bringt ganz automatisch eine gewisse Ordnung in unser Inneres, die sich früher oder später zwangsläufig auch im Außen wiederspiegeln wird.
Wie Innen – so außen!
Aber es gilt auch hier: man muss beginnen.