Wer kennt sie nicht, diese Momente in denen wir ganz einfach wissen, was zu tun oder zu lassen ist. Plötzlich ist es da, dieses Wissen, von dem wir noch kurz vorher keine Ahnung hatten. Ja, wir wussten nicht einmal, dass es überhaupt vorhanden ist, geschweige denn woher es kommt, welche Quelle es speist.
Wenn wir Glück und vielleicht schon etwas Übung haben in der Wahrnehmung dieser Impulse, können sie stark, deutlich, klar und unmissverständlich sein. Wenn es etwas schlechter läuft, sind die Hinweise zaghaft, vorsichtig, leise und etwas wackelig. Eher so ein kleiner Stupser, der nur sagt „Lass es!“ ohne eine Alternative anzubieten und ohne dass sachliche Gründe erkennbar sind. Oder der signalisiert „Ja, ja, unbedingt!“, ohne dass es gute Argumente gibt.
Häufig nehmen wir diese Hinweise erst rückblickend wirklich wahr, wenn das Kind in den Brunnen gefallen, die Chance vertan ist. „Ach hätte ich doch!“ „Ich hatte gleich so eine Ahnung!“ fühlen wir dann häufig voller Bedauern. Warum nur sind wir dieser inneren Stimme nicht gefolgt.
Weil wir aus der Übung sind. Weil wir uns an Konventionen halten und nicht unhöflich sein wollen. Weil wir keine Veränderungen mögen. Weil wir Angst davor haben, für verrückt erklärt zu werden, dass wir diesen Bombenjob nicht angenommen, diesen tollen Partner nicht geheiratet, dieses marode Haus trotzdem gekauft haben. Sprachen doch alle guten Argumente, alle wichtigen Menschen und Experten eine andere Sprache. Wir wären dann ganz allein mit unserer „verrückten und intuitiven“ Entscheidung. Was für eine furchtbare Vorstellung.
Wir sind dann ganz allein. Tatsächlich?
Nein, sind wir nicht. Ganz im Gegenteil.
In diesen Momenten sind wir wirklich verbunden mit uns selbst, mit unserer Seele, unserem Herzen, unserer inneren Weisheit.
Wir sind im Kontakt mit unserem Inneren Kind.
Denn das ist entgegen anders lautender Meinungen nicht nur dafür zuständig, uns darauf hinzuweisen, dass wir genau jetzt ein Eis essen oder schaukeln möchten.
Unser Inneres Kind weiß um all unsere Wünsche und Sehnsüchte, auch die, die unter der Oberfläche schlummern und die wir nicht mal selber so richtig kennen oder schlicht vergessen haben. Es spürt Gefahren, die unserer Seele drohen und riecht den Braten sehr oft lange vor uns, es schubst uns – gegen allen Regeln – in die Richtung, die uns gut tut. Wirklich gut, nicht nur so ein bisschen oben auf.
In diesen Momenten pfeift es darauf, ob wir verheiratet sind, mit 25 schon die erste Million verdient haben oder in einer Villa leben – dann ist es voller Lebendigkeit, Lebensfreude und wirklich daran interessiert, dass wir glücklich sind!
Es ist weise und jung und verspielt und uralt.
Wenn wir aus der Übung sind – na, dann müssen wir eben trainieren. Hinhören, nach innen lauschen, unserem Atem folgen. Spüren, dass dies der Schlüssel ist, der die Tür zu all unserer Weisheit öffnet.
Fangen wir bei den kleinen Dingen an.
Bei der Entscheidung links oder rechts abzubiegen, um einen Parkplatz zu finden.
Bei der Frage, etwas zu sagen oder mal den Mund zu halten.
Bei dem Impuls, spontan die Freundin anrufen, die schon fast vergessen ist, aber doch irgendwie fehlt im Leben.
Wir können trainieren, Veränderungen zuzulassen oder sogar freudig zu begrüßen, wenn sie sich als Alternative zeigen.
Indem wir mal etwas anderes im Restaurant bestellen als sonst…und das Eis noch hinterher.
So als Anfang.
Und die Fortgeschrittenen können dann intuitiv auf die Frage antworten, wie sie denn leben möchten.
In der vor uns liegenden Zeit werden wir öfter als bisher in Situationen kommen, in denen wir den engen Kontakt zu unserer Intuition dringend nötig haben. Die Welt in der wir leben verändert sich und wir sind jetzt aufgefordert, sie mit zu gestalten und zu erneuern. Wir werden vor Fragen stehen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Die alten Entscheidungsinstrumente, die bekannten Antworten werden uns da nicht mehr helfen. Wir werden andere Ratgeber brauchen.
Die gute Nachricht ist: es gibt sie – sie sind da! Wir müssen nur bereit sein, uns zu verändern und diesen neuen Weg hin zu unserem Innersten zuversichtlich, neugierig und mutig beschreiten. Um dann verwundert festzustellen, dass all diese Bilder einer neuen Welt bereits in uns liegen und auf uns warten.
Ja, das muss man üben. Aber es wird leichter und klarer und eindeutiger von Mal zu Mal.
Und es lohnt.
Es macht nicht nur das Leben lebenswerter, bunter, stimmiger, harmonischer, glücklicher und ganz einfach sinnhafter. Es erbaut auch die neue Welt!
Ach ja, Unterstützung von der geistigen Welt bekommen wir auch noch, mehr als wir erahnen! Gerade jetzt und hier.
Das sagt mir meine Intuition!