Da wo die Angst ist, da geht’s lang – oder: ein Lobgesang auf den Mut!
Ich habe diesen Spruch vor vielen Jahren einmal gehört und ich erinnere mich, dass er mich oft motiviert hat, weiter zu gehen.
Wenn ich wirklich keine Lust mehr hatte, nochmal und nochmal `an mir´ und `mit mir´ zu arbeiten, nur weil die alten Themen doch noch eine neue Idee hatten, wie sie sich präsentieren und mich nerven konnten.
Mir machte es Angst, diese ewigen Wiederholungen von Belastendem. Der Gedanke, dass es nie ein Ende hätte, ich nie wirklich ein lichtvolles Leben erreichen könnte, sondern die alten Schatten einfach hartnäckiger sein würden. Immer.
Und es fiel mir schwer, wahrzunehmen, wie viel ich schon erreicht hatte, wieviel kleiner eben diese Schatten schon geworden waren, wieviel seltener sie auf mir lagen.
Sobald sie sich meldeten, war da nur: Oh nein, nicht das schon wieder!
Und dann hat tatsächlich dieser Satz mich oft bei der Stange gehalten: da, wo die Angst ist, da geht es lang. Er signalisierte mir, auf dem richtigen Weg zu sein.
Und ich verstand zunehmend, dass diese Wiederholungen eben nicht etwa ein Zeichen für Versagen und Machtlosigkeit waren.
Nein, ganz im Gegenteil, sie führten mich lediglich auf die nächste Ebene eines Problems. Das machte das `Tief´, durch das ich mal wieder ging, nicht angenehmer. Aber dieses Verständnis brachte mich immer wieder dazu, doch einen neuen Anlauf zu nehmen, andere Facetten des bekannten Themas zu betrachten, neue Methoden auszuprobieren.
Ich mobilisierte meinen Mut.
Gepaart mit Lebenswillen, Vertrauen, Zuversicht und viel Humor hat er mir oft mein Leben gerettet.
Der tiefe Glaube daran, dass dieser viele Schmerz, diese nicht endende Traurigkeit, dieses Gefühl von Verlorensein nicht die Idee von Leben ist, hat meinen Mut immer und immer wieder `gewinnen´ lassen. Hat ihn eine Kerze anzünden lassen in all der Dunkelheit. Na gut, manchmal ein Teelicht, aber eben Licht.
Ich habe das selten anerkannt.
Meist habe ich andere Eigenschaften und Kräfte dafür `verantwortlich´ gemacht, dass es letztlich dann doch voran ging.
Erst langsam wurde mir klar, dass es mein Mut war, der mich so oft hat wieder aufstehen lassen. Dass mein Mut mich die schwierigen Gespräche hat führen lassen, vor denen mir so graute. Der dafür gesorgt hat, mich endlich von Dingen und Menschen zu trennen, die meinem Wachstum im Wege standen und ausschließlich meiner inneren Stimme zu folgen.
Ich möchte sie hier würdigen, diese wunderbare Kraft in mir.
„Lieber Mut, ich danke dir von ganzem Herzen für dein Dasein, für deine Geduld, deinen Einfallsreichtum, deine Hartnäckigkeit und deine Liebe. Ohne dich wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Bitte bleibe mir erhalten!“
Warum ich das schreibe?
Weil ich Sie ermutigen möchte, Ihren Mut wahrzunehmen. Ihn anzusprechen, zu aktivieren, ihn anzuerkennen, ihm zu danken und ihn zu bitten, zu bleiben. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen wir gefordert sind wie schon lange nicht mehr. Für uns, für die Gesellschaft, für die Welt.
Wenn ich Sie unterstützen kann bei diesem Abenteuer Leben, das ja wirklich Mut erfordert, melden Sie sich gern.
Es gibt viele Wege, ich kenne einige davon.